
Ein aktuelles Phänomen im Bereich der Kryptowährungen ist die Rückkehr der Angriffe auf zentralisierte Krypto-Börsen (CEXs). Nachdem in den letzten Jahren dezentralisierte Plattformen wie DeFi-Dienste im Fokus standen, haben Cyberkriminelle 2024 wieder verstärkt zentralisierte Börsen ins Visier genommen.
Zentralisierte Börsen: Die neuen Ziele
Einer der größten Hacks des Jahres 2024 ereignete sich im Mai, als die japanische Kryptowährungsbörse DMM angegriffen wurde. Dabei wurden 305 Millionen US-Dollar in Bitcoin gestohlen, was rund 19 % der insgesamt in diesem Jahr durch Krypto-Hacks entwendeten Werte ausmacht. Der Angriff erfolgte über eine kompromittierte private Schlüsseldatei, die es den Hackern ermöglichte, die Bitcoin-Bestände der Börse abzuheben.
(https://thecurrencyanalytics.com/bitcoin/crypto-crime-trends-in-2024-surging-theft-ransomware-and-bitcoins-growing-role-131086)
Im Vergleich zu dezentralen Finanzplattformen bieten zentralisierte Börsen, obwohl sie in der Regel sicherer gelten, durch ihre großen Transaktionsvolumina ein verlockendes Ziel. Dies zeigt eine klare Tendenz von Cyberkriminellen, zurück zu zentralisierten Börsen zu wechseln, um größere Geldsummen auf einmal zu stehlen. (https://www.techopedia.com/news/2024-sees-surge-in-crypto-hacks-and-ransomware-attacks-chainalysis-reports)
Warum sind CEXs wieder im Visier?
Der Anstieg der Angriffe auf zentralisierte Börsen lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen:
1. Steigende Krypto-Preise: Mit dem Anstieg des Bitcoin-Preises auf über 60.000 US-Dollar im Jahr 2024 ist Bitcoin wieder ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle. Höhere Marktpreise bedeuten größere Gewinne bei jedem Hack.
2. Komplexere Angriffe: Angreifer haben ihre Taktiken weiterentwickelt, insbesondere durch den Einsatz von Social Engineering-Techniken. In einem Fall hatten Hacker IT-Positionen bei einem Dienstleister der Börse infiltriert, um die Sicherheitssysteme zu umgehen.
3. Fokus auf Bitcoin: Bitcoin, als die am weitesten verbreitete Kryptowährung, ist ein besonders lukratives Ziel. Während in den letzten Jahren DeFi-Plattformen im Fokus standen, haben sich Kriminelle wieder vermehrt auf zentrale Börsen konzentriert, die Bitcoin in großen Mengen verwalten.
(https://www.trendmicro.com/ko_kr/research/24/g/crypto-crime-2024-report-part-ii.html)
Die Herausforderung der Sicherheit
Zentralisierte Börsen müssen erhebliche Investitionen in die Sicherheit ihrer Plattformen tätigen. Obwohl die Zahl der Hacks 2024 nur leicht gestiegen ist, hat sich der durchschnittliche Wert der gestohlenen Beträge pro Hack fast verdoppelt. Dies verdeutlicht die anhaltende Verwundbarkeit selbst bei etablierten Börsen, die traditionell als sicherer galten als ihre dezentralen Pendants. (https://www.dlapiper.com/en-gb/insights/publications/blockchain-and-digital-assets-news-and-trends/2024/blockchain-and-digital-assets-news-and-trends-august-2024)
Fazit
Die Rückkehr der Angriffe auf zentralisierte Krypto-Börsen stellt eine ernste Bedrohung dar. Während dezentrale Plattformen weiterhin ein Ziel bleiben, zeigt der Fokus auf CEXs, dass Hacker dort die größten Gewinne wittern. Um dem entgegenzuwirken, sind fortlaufende Sicherheitsüberprüfungen und neue Schutzmechanismen unerlässlich.