Im Zusammenhang mit Kryptowährungen sind in den letzten Jahren immer mehr Menschen Opfer von Internetkriminalität geworden. Ein besonders häufiges Phänomen dabei ist der sogenannte Kryptowährungsbetrug, der oft durch Phishing, Ponzi-Schemata oder gefälschte Investmentplattformen ausgeführt wird. Diese Art von Betrug hat oft verheerende finanzielle Folgen für die Opfer, da die gestohlenen Beträge in Kryptowährungen oft schwer zurückverfolgt werden können. In den letzten Monaten haben Foren und Plattformen, die Opfer unterstützen, einen deutlichen Anstieg an Hilferufen verzeichnet.
Phishing und Fake Investment-Plattformen
Eines der häufigsten Probleme, mit denen Opfer konfrontiert sind, sind Phishing-Angriffe. Dabei werden Nutzer durch gefälschte E-Mails oder Webseiten dazu gebracht, ihre privaten Schlüssel oder Zugangsdaten preiszugeben. Ein Nutzer im FBI-Forum IC3.gov schilderte, wie er durch eine E-Mail in eine gefälschte Bitcoin-Investmentplattform gelockt wurde. Er verlor über 100.000 US-Dollar in Bitcoin, als er unwissentlich seine Wallet-Schlüssel eingab und der Angreifer sofort die Wallet leer räumte
(IC3.gov; https://www.ic3.gov/Media/Y2023/PSA230824)
Die Opfer solcher Betrügereien berichten häufig, dass sie erst spät erkennen, dass sie einem Phishing-Angriff zum Opfer gefallen sind. Dies führt oft zu Hilferufen in Foren wie Reddit, wo Nutzer über den Verlust ihrer Gelder klagen und nach Lösungen suchen.
Wiederkehrende Versprechen von „Wiederherstellungsdiensten„
Ein weiteres wachsendes Problem für die Opfer ist der Betrug durch angebliche Wiederherstellungsdienste. Diese Unternehmen versprechen, gestohlene Kryptowährungen zurückzubringen, verlangen aber hohe Vorauszahlungen und verschwinden anschließend mit dem Geld der Opfer. Das FBI warnt ausdrücklich vor solchen Angeboten und fordert Opfer dazu auf, sich direkt an die Behörden zu wenden und keinen weiteren Betrügern zu vertrauen. Laut einem aktuellen Bericht der FBI-Website ist dies eine neue Betrugsmasche, die sich gezielt an bereits betrogene Opfer richtet
(FBI Forms; https://forms.fbi.gov/cryptorecoveryfraudvictims).
Cryptojacking: Ein stiller Diebstahl
Ein weiteres Phänomen ist das sogenannte Cryptojacking, bei dem Kriminelle heimlich die Rechenleistung eines Computers nutzen, um Kryptowährungen zu schürfen, ohne dass der Besitzer des Geräts dies merkt. Oftmals wird dies durch das Anklicken schädlicher Links oder das Herunterladen von Malware ausgelöst. Opfer erkennen oft erst nach Monaten, dass ihre Computerleistung drastisch gesunken ist, während die Angreifer heimlich Kryptowährungen wie Monero minen. Interpol hebt hervor, dass dieses Verbrechen zwar keinen direkten finanziellen Schaden für das Opfer verursacht, jedoch die Lebensdauer des Computers und die Stromkosten erheblich belastet
(INTERPOL; https://www.interpol.int/en/Crimes/Cybercrime/Cryptojacking?pStoreID=newegg/1000%270%27A=0).
Unterstützung und Hilfsdienste
Für Opfer von Kryptobetrug gibt es inzwischen mehrere Anlaufstellen, die Unterstützung bieten. Die Chainalysis-Hotline hat eine 24/7-Hotline eingerichtet, die Opfern hilft, ihre Vorfälle zu melden und Informationen zu sammeln, um möglicherweise eine Spur der gestohlenen Kryptowährungen zu finden. Diese Hotline bietet eine erste Anlaufstelle für Betroffene, um Hilfe zu bekommen und weitere Schritte einzuleiten
(CoinDesk; https://www.coindesk.com/policy/2022/06/22/chainalysis-launches-247-hotline-for-crypto-crime-victims/).
Das FBI bietet auf seiner Plattform IC3.gov zudem eine Möglichkeit, Vorfälle direkt zu melden. Hier können Opfer detaillierte Informationen über die Transaktionen, die betroffenen Wallets und andere verdächtige Aktivitäten bereitstellen, die den Ermittlern helfen, die Spur der Kriminellen aufzunehmen.
Fazit
Die Verbreitung von Kryptowährungsbetrug nimmt weiterhin zu, und immer mehr Menschen fallen solchen Kriminellen zum Opfer. Ob durch Phishing, betrügerische Wiederherstellungsdienste oder Cryptojacking – der Verlust von Kryptowährungen ist oft verheerend und schwer wieder gutzumachen. Opfer sollten vorsichtig sein und sich stets an offizielle Stellen wie das FBI oder Chainalysis wenden, um Hilfe zu erhalten